Die frommen Frauen am Grab Jesu nach der Auferstehung- Band 12-Leseproben

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 DIE FROMMEN FRAUEN AM GRAB

 

Die Frauen gehen inzwischen, nachdem sie das Haus verlassen haben, an den Mauern entlang, Schatten im Schatten. Einige Zeit schweigen sie, hüllen sich ganz in ihre Mäntel und fürchten sich vor so viel Stille und Einsamkeit. Doch nachdem sie in Anbetracht der absoluten Ruhe in der Stadt sicherer geworden sind, gehen sie in einer Gruppe und wagen, miteinander zu sprechen.

 

«Sind die Tore wohl schon offenfragt Susanna.

 

«Gewiß. Schau, dort kommt der erste Gärtner mit seinem Gemüse. Er ist auf dem Weg zum Markt», antwortet Salome.

 

«Werden sie nichts sagen?» fragt wiederum Susanna. «Wer?» will Maria Magdalena wissen.

 

«Die Soldaten am Gerichtstor. Dort kommen nur wenige herein, und noch weniger gehen hinaus... Wir werden Verdacht erregen... »

 

«Ja und? Sie werden uns anschauen. Sie werden fünf Frauen sehen auf dem Weg in die Felder. Wir könnten auch Leute sein, die nach dem Passahfest wieder in ihre Dörfer zurückkehren

 

«Aber... um nicht die Aufmerksamkeit irgendeines Übelgesinnten zu erregen, wäre es vielleicht besser, zu einem anderen Tor hinauszugehen und dann an der Mauer entlang zurückzukommen...»

Sie treten ein und begeben sich zu Johanna, die schon aufgestanden und ganz in dunkles Violett gekleidet ist, das sie noch blasser macht. Auch sie ist dabei, zusammen mit der Amme und einer Dienerin Salben zu bereiten.

 

«Ihr seid gekommen? Gott möge es euch vergelten. Aber wenn ihr nicht gekommen wäret, wäre ich allein gegangen... Um Trost zu finden... Denn vieles hat sich verändert nach diesen schrecklichen Tagen. Und um mich nicht so einsam zu fühlen, muß ich zu dem Stein gehen, daran klopfen und sagen: "Meister, ich bin die arme Johanna... Laß nicht auch du mich allein..."» Johanna weint leise, aber sehr verzweifelt, und Esther, die Amme, macht hinter dem Rücken der Herrin unverständliche Zeichen, während sie ihr den Mantel umlegt.

 

«Ich gehe, Esther.»

 

«Gott möge dich trösten!»

 

Sie verlassen den Palast, um die Gefährtinnen einzuholen. In diesem Augenblick erfolgt das kurze, heftige Erdbeben, das die Einwohner von Jerusalem erneut in Panik versetzt. Die Erinnerung an die Ereignisse des Freitags ist noch frisch.

 

Die drei Frauen kehren überstürzt zurück und warten in der großen Vorhalle zwischen den schreienden und Gott anrufenden Dienerinnen und Dienern angstvoll auf neue Erdstöße...

 

... Magdalena hingegen ist gerade amAnfang des Weges, der zum Garten des Joseph von Arimathäa führt, als sie das mächtige und zugleich harmonische Dröhnen dieses himmlischen Zeichens überrascht. Im schwach rosafarbenen Licht des Morgengrauens, das sich über den Himmel ausbreitet, an dem im Westen noch ein hartnäckiger Stern widersteht, und der bisher grünlichen Luft einen goldenen Schimmer verleiht, erscheint ein herrliches großes Licht, ein Feuerball, und saust im Zickzack durch die ruhige Luft auf die Erde hernieder.

 

Maria Magdalena wird von ihm fast gestreift und zu Boden geworfen.

 

Sie bleibt einen Augenblick zusammengekauert liegen und flüstert: «Mein Herr!» Dann richtet sie sich wie ein Blumenstengel nach einem Windstoß wieder auf und läuft noch schneller, um den Garten zu erreichen. Sie geht rasch hinein und eilt wie ein verfolgter, sein Nest suchender Vogel dem Felsengrab zu. Aber so schnell sie auch läuft, sie kann nicht dort sein, als der himmlische Meteor mit seiner Kraft und seinem Feuer die zur Sicherung des schweren Steins angebrachten Kalksiegel zerstört, und auch nicht, als mit einem letzten Donner die steinerne Tür fällt und diese Erschütterung noch zu dem Erdbeben hinzukommt, das, obgleich kurz, doch so heftig ist, daß die Wachen wie tot zu Boden stürzen.

 

Als Maria ankommt, sieht sie diese nutzlosen Kerkermeister des Siegers wie gemähte Halme am Boden liegen. Maria Magdalena bringt das Erdbeben nicht mit der Auferstehung in Zusammenhang. Als sie diese Szene

 

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